Magdalena Rude
Ein unvollständiges weißes Metallregal balanciert auf zwei Beinen diagonal vor einer Wand. Der obere Zwischenboden ist mit blassgelber Wolle umwickelt. Es interessieren mich die den Materialien eigenen Qualitäten und die damit verbundenen Möglichkeiten ihrer Formbildung. Im experimentellen Umgang mit Wolle sind Objekte entstanden, die aus der wiederkehrenden Handlung des Wickelns resultieren. Dabei bewegt sich der Prozess zwischen einem Ausloten der Möglichkeiten im Umgang mit dem Material, der monotonen, gleichmäßigen Tätigkeit des Wickelns und der Reaktion auf das Entstandene. Die spätere Form der Objekte wird maßgeblich von den Eigenschaften der Wolle sowie von Form und Materialität des zu umwickelnden Gegenstandes beeinflusst. Die Wolle vermag die Gegenstände zu transformieren. Durch die Spannung der Wolle biegt sich der Zwischenboden, was das Balancieren des Regals mit nur einem Stützpunkt an der Wand ermöglicht.
Thomas Kirchner
34°C
Die Formen entstehen, indem mit Gips gefüllte Blasen an den menschlichen Körper angedrückt werden – etwa durch das Pressen der Gipsblasen in die Armbeuge, oder ein sanftes Drücken auf den Brustkorb. Der jeweilige Zwischenraum, das eigentliche „Nichts“, materialisiert sich dabei. Die auf diese Weise entstandene Versammlung von Abdrücken ist der Versuch, den stets flüchtigen Eindruck von Berührung in ein beständiges Medium zu überführen. Die Anordnung gleicht dabei einer Versuchsreihe, die der Frage nachgeht, wie sich Berührungen räumlich abbilden lassen.
Die Sinnlichkeit dieser Arbeit kontrastiert mit ihrer konzeptuell strengen Produktionsform sowie der klaren und nüchternen Präsentation auf dem lackierten Arbeitstisch. Eine Folge dieser Polarität ist ein eigentümliches Changieren der Objektsammlung zwischen gleichsam vermittelter Anwesenheit des Körpers einerseits und der faktischen Abwesenheit des realen Körpers andererseits.
Die Formen entstehen, indem mit Gips gefüllte Blasen an den menschlichen Körper angedrückt werden – etwa durch das Pressen der Gipsblasen in die Armbeuge, oder ein sanftes Drücken auf den Brustkorb. Der jeweilige Zwischenraum, das eigentliche „Nichts“, materialisiert sich dabei. Die auf diese Weise entstandene Versammlung von Abdrücken ist der Versuch, den stets flüchtigen Eindruck von Berührung in ein beständiges Medium zu überführen. Die Anordnung gleicht dabei einer Versuchsreihe, die der Frage nachgeht, wie sich Berührungen räumlich abbilden lassen.
Die Sinnlichkeit dieser Arbeit kontrastiert mit ihrer konzeptuell strengen Produktionsform sowie der klaren und nüchternen Präsentation auf dem lackierten Arbeitstisch. Eine Folge dieser Polarität ist ein eigentümliches Changieren der Objektsammlung zwischen gleichsam vermittelter Anwesenheit des Körpers einerseits und der faktischen Abwesenheit des realen Körpers andererseits.
Kristina Kramer
Verfremdung alltäglicher Objekte und Baumarktmaterialien in Installationen. Intention ist, das Material in einer neuen Funktion zu zeigen. Verfremdet. Dem Alltag entzogen. Die Herausforderung liegt darin, den inhärenten körperlichen Charakter eines Alltagsobjektes / Materials zu erkennen und in eine künstlerische Installation transformieren.
Strohhalme pink
2015
Kaffeefilter
2015
rostfrei – nicht kratzend – hygienisch
2015 Isolierpappe R500
2015
Strohhalme pink
2015
Kaffeefilter
2015
rostfrei – nicht kratzend – hygienisch
2015 Isolierpappe R500
2015
Carola Sachs
Unter Frauen auf dem Wochenmarkt tat ich eine große Geste
Die grellen Acrylfarben schreien die BetrachterInnen förmlich an, vertikale Farbschlieren als Überbleibsel des Malprozesses durchkreuzen die Bildfläche und schimmern durch Haut und Kleidung der Figuren und deren Umgebung. Deckende und lasierende Farbflächen wechseln sich ab, die Menschen auf dem Bildträger treten in Wechselwirkung mit der Umgebung, in der sie sich befinden. Die Kleidung der Personen wirkt dabei wie ein Schutzmantel, der die Körper umhüllt und ihnen Halt gibt. Die Geste als minimaler Moment mit universaler Bedeutung spielt dabei eine große Rolle. Sie erhält ihre Wichtigkeit in meinen Bildern dadurch, dass die ihr innewohnende Universalität durch die Materialisierung auf der Leinwand noch stärker betont wird.
Trotz des scheinbar allgemeingültigen Codes von Gesten empfinden wir sie, wenn wir sie erleben, als einzigartig und momenthaft. Diese Momente möchte ich auf dem Bildträger konservieren und wieder in Erinnerung rufen. Die Figuren befinden sich auf der Leinwand in einem (Handlungs-)Raum, durch den sich mein fotografischer Blick bewegt und in das Bild hineindenkt. Mein Interesse liegt darin, die Haltung der Personen (zueinander) zu untersuchen und den kurzen Moment ihres Handelns einzufangen.
Die grellen Acrylfarben schreien die BetrachterInnen förmlich an, vertikale Farbschlieren als Überbleibsel des Malprozesses durchkreuzen die Bildfläche und schimmern durch Haut und Kleidung der Figuren und deren Umgebung. Deckende und lasierende Farbflächen wechseln sich ab, die Menschen auf dem Bildträger treten in Wechselwirkung mit der Umgebung, in der sie sich befinden. Die Kleidung der Personen wirkt dabei wie ein Schutzmantel, der die Körper umhüllt und ihnen Halt gibt. Die Geste als minimaler Moment mit universaler Bedeutung spielt dabei eine große Rolle. Sie erhält ihre Wichtigkeit in meinen Bildern dadurch, dass die ihr innewohnende Universalität durch die Materialisierung auf der Leinwand noch stärker betont wird.
Trotz des scheinbar allgemeingültigen Codes von Gesten empfinden wir sie, wenn wir sie erleben, als einzigartig und momenthaft. Diese Momente möchte ich auf dem Bildträger konservieren und wieder in Erinnerung rufen. Die Figuren befinden sich auf der Leinwand in einem (Handlungs-)Raum, durch den sich mein fotografischer Blick bewegt und in das Bild hineindenkt. Mein Interesse liegt darin, die Haltung der Personen (zueinander) zu untersuchen und den kurzen Moment ihres Handelns einzufangen.
Wiebke Wilms
Das Ornament ist ausschweifend und verzierend.
Wie reduziert kann ein Ornament sein?
Es ist geplant, konstruiert, folgt strengen Ordnungsprinzipien.
Ist es möglich das Ornament aus diesen Rastern befreien?
Ornamente sind perfekt und langweilig.
Wie kann ich das Ornament zum Leben erwecken?
Ornamente werden zur Tapete.
Kann ein einzelnes Ornament als Bild befriedigend sein?
Ornamente sind bloßer Zierrat.
Woran messe ich die Bedeutung eines Ornaments?
Ornamente erfüllen keinen Nutzen.
Kann ich sicher wissen, dass das wahr ist?
Wie reduziert kann ein Ornament sein?
Es ist geplant, konstruiert, folgt strengen Ordnungsprinzipien.
Ist es möglich das Ornament aus diesen Rastern befreien?
Ornamente sind perfekt und langweilig.
Wie kann ich das Ornament zum Leben erwecken?
Ornamente werden zur Tapete.
Kann ein einzelnes Ornament als Bild befriedigend sein?
Ornamente sind bloßer Zierrat.
Woran messe ich die Bedeutung eines Ornaments?
Ornamente erfüllen keinen Nutzen.
Kann ich sicher wissen, dass das wahr ist?
Elisabeth Zunk
Zeit/Bewegung/Papier/Sound/ ...
Reduktion und Emotion. Gegensätze, oder einander bedingende Prinzipien? Die Bewegung zwischen diesen beiden Polen. Versuche eine Antwort zu finden, einen Weg beides zu verbinden, ohne dass eines überwiegt. Eine Balance schaffen, in der die Bewegung zum Stillstand kommt, aber nicht verstummt. Der Moment zwischen Ausatmen und Einatmen.
Reduktion und Emotion. Gegensätze, oder einander bedingende Prinzipien? Die Bewegung zwischen diesen beiden Polen. Versuche eine Antwort zu finden, einen Weg beides zu verbinden, ohne dass eines überwiegt. Eine Balance schaffen, in der die Bewegung zum Stillstand kommt, aber nicht verstummt. Der Moment zwischen Ausatmen und Einatmen.
Laura Drolshagen
Von Angesicht
Analoge Fotografien 2014/15
„Haben Sie einen Moment Zeit, ein Foto von mir zu knipsen?“ Und dann stehen wir ganz eng beieinander während ich meine zwei analogen Kameras in den Händen halte und erkläre, was nun zu tun ist. Mein Gegenüber kann mit der einen Kamera eine Aufnahme davon machen, wie ich mit der anderen ein Foto von ihm oder ihr schieße. Jemand erkennt seinen eigenen Apparat aus Jugendzeiten wieder und erzählt mir von einer Reise nach Wien. Ein anderer freut sich schlichtweg, mir auf so einfache Art einen Wunsch erfüllen zu können. Eine ältere Dame ist geschmeichelt, weil ich sie vor einer dunklen Hausfassade wegen ihres wunderbar strahlend weißen Mantels anspreche. Das Fehlen des Displays bringt eine Frau zum Lachen. Mich beschwingt die positive Überraschung, die mir aus den vielen Gesichtern entgegenlacht; die Möglichkeit, jemanden zu einer gemeinsamen, neuen Erfahrung einzuladen und vielleicht für ein ungewöhnliches Erlebnis im Alltag des anderen zu sorgen. Durch den Schutz des Fotoapparats vor unseren Gesichtern schaffen wir genügend Abstand, um einen kurzen Moment der Nähe mit einem völlig Fremden zu erleben. Mit dem Auslösen spüren wir trotz dieser augenscheinlichen Barriere eine zarte Verbindung. Wir sehen einander lange in die Augen und bald uns selbst durch die Augen des anderen. Wir bekommen vom anderen nicht mehr, als wir selbst von uns preisgeben. Für den Augenblick gleichzeitig, zusammen, dasselbe tun und danach wieder seiner Wege gehen.
Analoge Fotografien 2014/15
„Haben Sie einen Moment Zeit, ein Foto von mir zu knipsen?“ Und dann stehen wir ganz eng beieinander während ich meine zwei analogen Kameras in den Händen halte und erkläre, was nun zu tun ist. Mein Gegenüber kann mit der einen Kamera eine Aufnahme davon machen, wie ich mit der anderen ein Foto von ihm oder ihr schieße. Jemand erkennt seinen eigenen Apparat aus Jugendzeiten wieder und erzählt mir von einer Reise nach Wien. Ein anderer freut sich schlichtweg, mir auf so einfache Art einen Wunsch erfüllen zu können. Eine ältere Dame ist geschmeichelt, weil ich sie vor einer dunklen Hausfassade wegen ihres wunderbar strahlend weißen Mantels anspreche. Das Fehlen des Displays bringt eine Frau zum Lachen. Mich beschwingt die positive Überraschung, die mir aus den vielen Gesichtern entgegenlacht; die Möglichkeit, jemanden zu einer gemeinsamen, neuen Erfahrung einzuladen und vielleicht für ein ungewöhnliches Erlebnis im Alltag des anderen zu sorgen. Durch den Schutz des Fotoapparats vor unseren Gesichtern schaffen wir genügend Abstand, um einen kurzen Moment der Nähe mit einem völlig Fremden zu erleben. Mit dem Auslösen spüren wir trotz dieser augenscheinlichen Barriere eine zarte Verbindung. Wir sehen einander lange in die Augen und bald uns selbst durch die Augen des anderen. Wir bekommen vom anderen nicht mehr, als wir selbst von uns preisgeben. Für den Augenblick gleichzeitig, zusammen, dasselbe tun und danach wieder seiner Wege gehen.
Lea Bruns
Sitzkissen I Schichten
Ein verbindendes Element in meiner Arbeit ist die Collage (beziehungsweise die Assemblage), das (Neu-)Zusammenfügen und Verbinden verschiedener Strukturen und Fragmente.
Der Prozess beginnt jeweils mit Streifzügen und intensiven Beobachtungen meines Umfelds. Mittels der Fotografie versuche ich Impressionen einzufangen, die mich die Umgebung als Collage wahrnehmen lassen, sie vor dem inneren Auge de- und rekonstruiert.
Die Arbeiten im öffentlichen Raum sind kleine Eingriffe, Hinzufügungen, die von dem Vorgefundenen ausgehen. Dabei begleitet mich die Frage, wie viel Intervention nötig ist, um Veränderungen zu schaffen,
Aufmerksamkeit zu verschieben, Wahrnehmung zu schärfen oder Gewohnheiten zu durchbrechen.
Ein verbindendes Element in meiner Arbeit ist die Collage (beziehungsweise die Assemblage), das (Neu-)Zusammenfügen und Verbinden verschiedener Strukturen und Fragmente.
Der Prozess beginnt jeweils mit Streifzügen und intensiven Beobachtungen meines Umfelds. Mittels der Fotografie versuche ich Impressionen einzufangen, die mich die Umgebung als Collage wahrnehmen lassen, sie vor dem inneren Auge de- und rekonstruiert.
Die Arbeiten im öffentlichen Raum sind kleine Eingriffe, Hinzufügungen, die von dem Vorgefundenen ausgehen. Dabei begleitet mich die Frage, wie viel Intervention nötig ist, um Veränderungen zu schaffen,
Aufmerksamkeit zu verschieben, Wahrnehmung zu schärfen oder Gewohnheiten zu durchbrechen.
Johanna Krohn
Spuren der Bewegung
Bei meiner Arbeit lasse ich mich von impulsartigen, schnellen und unkontrollierten Bewegungsabläufen meines Körpers leiten und hinterlasse auf einem Bildträger, mit Hilfe von Farben, Spuren. Die Übergabe des kontrollierten Verstandes an den Körper lassen dynamische und rhythmische Linien entstehen. Die unkontrolliert anmutende Zeichnung gibt mir den Anreiz weiter, intensiver und tiefer in das Bildgeschehen einzugreifen. Durch meine Reaktion trete ich mit der Zeichnung in einen Dialog, füge Linien und Flächen hinzu oder übermale sie. So gelingt mir eine intensive Auseinandersetzung mit den durch die Bewegung entstandenen Formen. Um eine höhere Konzentration und Kontrolle zu erreichen und den Moment des Kontrollverlustes einzuschränken, stellte ich mir Regeln und Ziele auf: das Ziel ist eine gerade Linie durch meine Körperbewegung auf einem Bildträger zu ziehen. Die Auseinandersetzung mit diesem spezifischen Problem führte mich zu einer weiteren Einschränkung. Für eine vollkommene Körperbeherrschung muss die Linie aus der Langsamkeit heraus gezogen werden. So wie sich bereits Linda Karshan auf kleinem Format mit der geraden Linie in rhythmischer Anordnung beschäftigt, liegt mein Augenmerk auf der Dimension der Linie, die sich an meiner Körperlichkeit orientiert. Mein eigenleibliches Spüren von Schwere und Leichtigkeit des Körpers im Raum, sowie das Zusammenspiel aus skelettorientierter Bewegung, der muskulären Erfahrung und dem Erzeugen des visuellen Bildes geben mir Anreiz die pluralen Möglichkeiten des Zeichnens einer geraden Linie zu erproben.
Becher, Schalen und Gefäße
Ein Gefäß, geformt aus einem Klumpen Erde. Ein Prozess, der mir eine gewisse Schnelligkeit, aber auch präzise Genauigkeit abverlangt, denn der Ton hat ein Gedächtnis. Widerständig verlangt das Material einen kontinuierlichen und langwierigen Arbeitsprozess, der meinen gesamten Körpereinsatz erfordert. Unterteilt in vielfache Zwischenschritte, findet das Gefäß durch die Glasur die Vollendung und seine Erfüllung im Gebrauch.
Seit Jahrtausenden wird das Tongefäß dazu genutzt Dinge zu halten, zu transportieren und zu verwahren. Man kann das Gefäß schließen und versiegeln oder öffnen und etwas wieder hervorholen. Man kann es ausgießen, etwas heraus rieseln lassen und zum überquellen bringen. Auf den Boden schmeissen, zerbrechen oder im noch ungebrannten Zustand wieder einweichen. Es kann etwas halten, umschließen, verbergen, schützen und zerschneiden. Man kann etwas darin vergessen, begraben oder auch einfach sammeln.
Bei meiner Arbeit lasse ich mich von impulsartigen, schnellen und unkontrollierten Bewegungsabläufen meines Körpers leiten und hinterlasse auf einem Bildträger, mit Hilfe von Farben, Spuren. Die Übergabe des kontrollierten Verstandes an den Körper lassen dynamische und rhythmische Linien entstehen. Die unkontrolliert anmutende Zeichnung gibt mir den Anreiz weiter, intensiver und tiefer in das Bildgeschehen einzugreifen. Durch meine Reaktion trete ich mit der Zeichnung in einen Dialog, füge Linien und Flächen hinzu oder übermale sie. So gelingt mir eine intensive Auseinandersetzung mit den durch die Bewegung entstandenen Formen. Um eine höhere Konzentration und Kontrolle zu erreichen und den Moment des Kontrollverlustes einzuschränken, stellte ich mir Regeln und Ziele auf: das Ziel ist eine gerade Linie durch meine Körperbewegung auf einem Bildträger zu ziehen. Die Auseinandersetzung mit diesem spezifischen Problem führte mich zu einer weiteren Einschränkung. Für eine vollkommene Körperbeherrschung muss die Linie aus der Langsamkeit heraus gezogen werden. So wie sich bereits Linda Karshan auf kleinem Format mit der geraden Linie in rhythmischer Anordnung beschäftigt, liegt mein Augenmerk auf der Dimension der Linie, die sich an meiner Körperlichkeit orientiert. Mein eigenleibliches Spüren von Schwere und Leichtigkeit des Körpers im Raum, sowie das Zusammenspiel aus skelettorientierter Bewegung, der muskulären Erfahrung und dem Erzeugen des visuellen Bildes geben mir Anreiz die pluralen Möglichkeiten des Zeichnens einer geraden Linie zu erproben.
Becher, Schalen und Gefäße
Ein Gefäß, geformt aus einem Klumpen Erde. Ein Prozess, der mir eine gewisse Schnelligkeit, aber auch präzise Genauigkeit abverlangt, denn der Ton hat ein Gedächtnis. Widerständig verlangt das Material einen kontinuierlichen und langwierigen Arbeitsprozess, der meinen gesamten Körpereinsatz erfordert. Unterteilt in vielfache Zwischenschritte, findet das Gefäß durch die Glasur die Vollendung und seine Erfüllung im Gebrauch.
Seit Jahrtausenden wird das Tongefäß dazu genutzt Dinge zu halten, zu transportieren und zu verwahren. Man kann das Gefäß schließen und versiegeln oder öffnen und etwas wieder hervorholen. Man kann es ausgießen, etwas heraus rieseln lassen und zum überquellen bringen. Auf den Boden schmeissen, zerbrechen oder im noch ungebrannten Zustand wieder einweichen. Es kann etwas halten, umschließen, verbergen, schützen und zerschneiden. Man kann etwas darin vergessen, begraben oder auch einfach sammeln.